In die Entwicklung und Umsetzung meiner Plotterdateien stecke ich viel Energie, Herzblut und Detailliebe, damit ihr möglichst einfach damit arbeiten könnt und am Ende bei euch tolle individuelle Sachen entstehen
können.
Aufgrund von unterschiedlichsten Faktoren (Vielfalt an Materialien mit teils speziellen Eigenarten, ganz unterschiedliche
Plotter-Kenntnisse und Praxiserfahrung von jedem Einzelnen, verschiedene Hard- und Software-Voraussetzungen, etc.) tauchen aber vereinzelt immer mal wieder Fragen oder
individuelle "Probleme" auf, die es zu beantworten und zu lösen gilt.
Da diese Fragen sicherlich auch andere interessieren, könnt ihr ab jetzt an dieser Stelle FAQ – also häufig gestellte Fragen – rund ums Plotten und zum Arbeiten mit meinen Dateien nachlesen.
Auf diesem Wege kann ich meinen kleinen Wissensfundus mit euch teilen und vielleicht klärt sich dadurch schon direkt die ein oder andere Frage von
selbst.
Und: Wir bleiben so gemeinsam immer auf dem aktuellen Stand.
ABER: Es handelt sich hier nicht um eine professionelle Anleitung zum Plotten oder technische Problemlösungen für deinen Plotter. Dazu gibt es zahlreiche gute Tutorials, Foren und Hersteller-Support im Internet.
Für ganz viel Plotter-Knowhow, Tipps&Tricks fürs Plotten kann ich euch beispielsweise den YouTube-Kanal von Eva-Maria Biehl für
Plottermarie nur wärmstens empfehlen.
GANZ NEU!
Viel Spaß bei Durchstöbern und vielleicht ist ja genau das passende Paket für deine gewerblichen Ideen dabei.
Liebe Grüße, Thorsten
ALLGEMEIN
PLOTTER
Schneideplotter sind Geräte, die Motive oder Schrift aus Materialien wie Folie (z.B. Flex-, Vinyl-, Flock-, Glitzerfolie), Papier, Karton, teils sogar Stoff, Filz oder stärkere Pappe schneiden können. So bekommst du ein exakt geschnittenes Motiv, das du in deinem Kreativ-Projekt wunderbar weiterverarbeiten kannst.
Damit der Plotter auch weiß, was er tun muss, bekommt das Gerät vom kompatiblen Software-Programm digitale Informationen von eingelesenen Vektordaten – den Plotter-Dateien.
Anhand dieser digitalen "Pfade" aus den Daten weiß das Schneidemesser im Plotter genau, wo es welche Strecke abzufahren hat.
PLOTTERHERSTELLER
Im DIY-Bereich haben sich vor allem Plotter der Marken "Silhouette", "Brother" und "Cricut" am stärksten verbreitet, da sie am besten auf die
Bedürfnisse für Hobbyanwender zugeschnitten sind.
Unterschiedlichste Modelle und Produktlinien haben sogar zusätzliche Features wie Gravieren, Zeichnen oder auch Prägen mit an Bord. Es gibt also zig Möglichkeiten für noch mehr tolle
Kreativprojekte. ;-)
PLOTTERSOFTWARE
Wenn ihr euch für eine Marke und ein Plottermodell entschieden habt, bekommt ihr auch die entsprechende Software dazu, um Dateien darin verarbeiten und an euren Plotter senden zu können.
Ich persönlich finde die Marke "Silhouette" mit der Plotterlinie "CAMEO" am besten (oder besser gesagt: für mich und meine Projekte am kompatibelsten).
Die dazugehörige Software "Silhouette Studio" finde ich ebenso extrem gut. Aber das muss jeder für sich selbst testen. ;-)
HARDWARE
Ich glaube es gibt mittlerweile von jedem Plotteranbieter auch entsprechende Apps für das Smartphone. Das klingt erstmal super und easy, denn wir machen doch alles über’s Smartphone, oder?
Ich muss gestehen, dass ich allerdings kein Freund davon bin, denn Smartphones (vor allem Android Phones) sind nach meiner Erfahrung und Berichten von anderen eben doch noch nicht soweit, um das Plotten komfortabel und reibungslos zu ermöglichen. Die Power reicht schon oft nicht dafür aus, damit die Apps komplexere Dateien überhaupt öffnen zu können. Es kann zu Komplikationen und Fehlermeldungen aus unterschiedlichsten Gründen kommen.
Daher plädiere ich für das Plotten "oldschool" am PC/Laptop. ...außerdem sieht man da auch alles viiiiiel besser, gößrer und alles lässt sich noch komfortabler per Mouse oder Trackpad steuern.
•
FAQs ZU SILHOUETTE
"SILHOUETTE STUDIO"
Da ich mich also beim Plotten hauptsächlich auf "Silhouette" eingeschossen habe, kann ich etwas mehr aus der Praxis mit dem "Silhouette Studio Designer Edition" (das ist das Upgrade vom "Silhouette Studio") berichten und aus dem Nähkästchen plaudern.
Mit allen anderen Marken-Plottern oder Programmen wie "Brother Canvas" oder "Cricut Design Space" funktionieren meine Dateien natürlich auch und wurden ebenso
getestet!
"Silhouette Studio" hat meines Erachtens die beste, intuitivste Bedienoberfläche und mit Abstand die umfangreichsten Grafik-Features, um deine Dateien zu gestalten und zu bearbeiten im Vergleich
mit allen anderen Plotterprogrammen.
Leider kann "Silhouette Studio" keine SVG-Dateien verarbeiten (Siehe dazu auch weiter unten unter Dateiformate). Das Upgrade auf die "Designer Edition" (die SVG-Dateien verarbeiten kann) ist leider einmalig kostenpflichtig. Aus meiner Sicht aber durchaus eine Überlegung wert!
WO KANN ICH DIE AKTUELLE VERSION VOM "SILHOUETTE STUDIO" RUNTERLADEN?
Auf der Silhouette-Homepage findest du HIER in der Übersicht der Programm-Downloads. Achte aber darauf, die richtige Plattform "Mac" oder "Windows" auszuwählen.
WIESO ÖFFNET SICH DIE DATEI NICHT IM "SILHOUETTE STUDIO"?
Wenn du eine SVG- oder DXF-Datei öffnest und quasi der Ladebalken im Programm bei 0% oder 1% einfriert – verfalle nicht in Panik.
Gönne dir eine Kaffeepause und hab Geduld, denn meist braucht dein Rechner/das Programm nur etwas mehr Zeit zum Öffnen der Datei.
Die Ursache dafür kann z.B. an der Computerkonfiguration liegen, an der Grafikkarte, zu wenig RAM-Speicher, eine Kombination aus allem oder, oder, oder.
Vorgänge mit komplexen DXF-Daten sind übrigens immer um einiges zeitintensiver als mit vergleichbaren SVG-Dateien. (Siehe dazu weiter unten unter Dateiformate)
ZERSCHOSSENE DATEIEN IM "SILHOUETTE STUDIO"
Manchmal kommt es leider vor, dass beim Öffnen einer Datei, die Konturen des Motivs "zerschossen" aussehen und Zacken kreuz- und querschlagen – so wie im Beispiel unten beim "Mützenbären".
Laut Austausch mit dem Silhouette-Support liegt das eindeutig an der Software – nicht an der Datei. Leider kann sich der Support dies allerdings auch nicht erklären, will aber das Phänomen in zukünftigen Versionen in den Griff bekommen ;-)
Sollte sich dieses Phänomen bei dir beim Öffnen einer Datei zeigen, dann aktualisiere bitte deine "veraltete" Software-Version. Bislang haben alle Dateien nach dem "Update" wieder einwandfrei funktioniert.
•
FAQs ZU BROTHER
MEIN BROTHER PLOTTER KANN DIE DATEI NICHT LADEN UND GIBT DIE FEHLERMELDUNG "DATEI ENTHÄLT ZU VIELE MUSTER"?
Bei Scan‘n‘Cut-Plotter-Modellen kann es leider schon einmal häufig und schnell vorkommen, dass der Fehlercode "Datei enthält zu viele Muster" angezeigt wird und die Datei nicht geladen werden kann.
Manchmal hilft hier schon, wenn man die Datei über Canvas versucht an den Plotter zu senden. In einigen Fällen hat hier auch schon die Zwischenspeicherung in einem andern Programm wie z.B. "Inkscape" geholfen, um dann die dort gespeicherte SVG Datei wieder über Canvas an den Plotter zu senden.
Falls die vorherigen Möglichkeiten das Problem nicht lösen konnten, muss die Datei leider geteilt werden, um sie "häppchenweise" an den Brother-Plotter zu füttern.
Wie dies geht, erklärt dieses YouTube Video sehr anschaulich.
WIESO WIRD DEINE DATEI BEIM ÖFFNEN IN BROTHER CANVAS WORKSPACE SO KLEIN DARGESTELLT?
Da meine Dateien immer als Baukasten angelegt sind, kann die benötigte Fläche aller vorhandenen Einzelelemente einer Datei schnell das vorgegebene Arbeitsfläche in Brother Canvas Workspace übersteigen.
Canvas verkleinert IMMER automatisch alle zu importierenden Dateien auf die Größe der Arbeitsfläche. Daher kommt leider die extreme Verkleinerung zustande wie hier im Beispiel zu sehen.
Im Vergleich dazu: Die selbe SVG-Datei im Silhouette Studio Designer Edition geöffnet.
Die Originalgröße der Dateielemente wird beibehalten – die Dateielemente gehen über die Arbeitsfläche im Programm hinaus, damit man so Elemente schieben und soriteren kann.
WIESO SIND DIE ELEMENTE NACH DEM ÖFFNEN IN BROTHER CANVAS WORKSPACE SO "ZUGEMATSCHT" UND ZAHLEN SCHWER LESBAR?
Dies ist leider ein Einstellungs-Automatismus von Brother Canvas Workspace. Obwohl die Datei gruppiert und farbig sortiert ist (siehe Beispiel oben im Silhouette Studio Designer Edition), wird sie beim Einladen in Canvas komplett schwarz eingefärbt und erhält eine Konturline mit Stärke 1pt.
Nachdem du die Linienstärke auf 0pt gesetzt hast, sehen die Elemente "normal" aus – die Farbigkeit bleibt allerdings durchweg Schwarz, was auf Kosten der Übersichtlichkeit geht.
...und leider sind auch die vorgruppierten Elemente durch das EInladen der Datei in Brother Canvas aufgelöst. :-(
•
FAQs ZU CRICUT
WIE KANN ICH DIE EINZELNE ELEMENTE IN DER SVG-DATEI BEARBEITEN/VERSCHIEBEN?
SVG-Dateien mit mehreren Elementen werden im Cricut Design Space als "Einheit" eingeladen. Klicke einmal mit der Maus auf die hochgeladene "SVG-Datei", damit du mit der rechten Maustaste im "aufploppenden" Menü "Zerlegen" auswählen kannst.
So werden die Motivelemente "entkoppelt" und du kannst diejenigen löschen oder zur Seite schieben, die du nicht benötigst.
Jetzt nochmal auf die Motivelemente klicken (diese sind in Cricut nochmal als Gruppe zusammengefasst) und mit der rechten Maustaste "Zerlegen" anklicken.
Jetzt kannst du alle Elemente frei bewegen und dir so zurecht legen wie du sie haben möchtest.
Hierzu findest du im Folgenden noch ein schnelles "Anleitungsvideo".
VEKTORDATEIEN
Schneideplotter benötigen ihre Schneide-Informationen in Form von Vektordaten.
"SVG" oder "DXF" sind hier als Standard sehr weit verbreitet.
Vektordaten speichern die Informationen als Konturpfade, die sich aus einzelnen sogenannten Pfadpunkten zusammensetzen.
Je mehr Pfadpunkte eine Kontur hat, desto komplexer ist die Datei.
•
SVG & DXF
„SVG“ und „DXF“ sind absolute Standard-Dateiformate für Vektordaten im DIY-Bereich.
Plotter-Programme wie "Silhouette Studio", "Brother Canvas" oder "Cricut Design Space" lesen die Pfadinformationen der Dateien ein und geben diese dann an den verbundenen Schneideplotter zur Bearbeitung weiter.
UND WELCHES FORMAT IST BESSER?
Grundsätzlich funktionieren beide und man kann mit beiden Dateiformaten arbeiten.
Ich persönlich würde dir aber zum Plotten immer SVG-Daten empfehlen. Warum?
• Aufgrund der stets kleinen, komprimierten Dateigröße lassen sich Dateien als SVG-Datei viel schneller laden und verarbeiten als entsprechende DXF-Daten.
• Im SVG-Format sind Elemente bereits gruppiert und Einzelelemente eingefärbt dargestellt, was es wesentlich einfacher und überschaubarer im Handling macht.
DATEIFORMATE VER- & BEARBEITEN
Wie gesagt kannst du SVG- und/oder DXF-Dateiformate in den gängigsten Plotterprogrammen wie "Silhouette Studio", "Brother Canvas" oder "Cricut Design Space" öffnen und verarbeiten.
Andere Vektorprogramme wie z.B. AutoCAD, Adobe Illustrator, Coral Draw oder Inkscape eignen sich aber durchaus auch zur Erstellung und Bearbeitung von Vektordateien.
Diese Daten müssen dann allerdings als SVG- oder DXF-Datei gespeichert werden, um sie dann in deiner Plotter-Software öffnen zu können, damit du das Motiv zum Schneiden an deinen Plotter senden kannst.
Du kannst Daten an deinen Plotter immer nur aus der kompatiblen Plotter-Software des Herstellers versenden.
KANN ICH IN "SILHOUETTE STUDIO" BEARBEITETE SVG-DATEIEN IN "BROTHER CANVAS" ÖFFNEN?
Es ist absolut möglich, die umfangreichen Funktionen zur Bearbeitung im "Silhouette Studio Designer Edition" zu nutzen und damit erstellte Motive als Standard SVG-Datei abzuspeichern.
Diese SVG-Datei kann dann regulär z.B. in "Brother Canvas" eingeladen werden, um sie in deinem Brother-Plotter auszuplotten.
Aber vorsicht: So komfortabel das "Hopping" zwischen den Programmen auch ist – es können sich dabei oft Fehlinterpretationen in den Dateien einschleichen und Pfade fehlerhaft wiedergegeben werden.
WIESO KANN DER ACROBAT READER DIE SVG-DATEI NICHT ÖFFNEN?
Adobe Acrobat Reader ist als Programm entwickelt worden, um den Datei-Standard "PDF" (z.B. für E-Books) öffnen, lesen und bearbeiten zu können.
Sicherlich kann ein PDF Vektordaten enthalten, die auch vom Acrobat Reader gelesen werden können, aber der Acrobat Reader ist kein Vektorprogramm.
Reine Vektordateien wie SVG- oder DXF-Dateien kann der Acrobat Reader daher weder öffnen, noch verarbeiten.
DIE SVG_DATEI FEHLT IM DATEIPAKET!
Eigentlich kann, sollte und darf dies nicht sein und in jedem ZIP-File sind grundsätzlich DXF, SVG und PDF enthalten. Vielleicht erklärt aber der nachfolgende Tipp schon alles und löst das Problem des "fehlenden SVG-Formats".
NACH DEM ENTZIPPEN DES DATEIPAKETS IM WINDOWS EXPLORER WIRD MIR DIE SVG_DATEI NICHT ANGEZEIGT.
Beim WINDOWS-Explorer ist es manchmal so, dass er die Dateinamen-Endungen verschluckt und entsprechend die Dateien nicht (richtig) anzeigt.
In der Regel besteht der "Fehler" darin, dass ein Häkchen im Explorer nicht aktiviert ist.
Dazu bitte einfach im „Explorer“ unter „Ansicht“ das Häkchen für „Dateinamenerweiterungen“
aktivieren.
Dann sollte das gesamte Datenpaket mit DXF / PDF / SVG angezeigt werden und der Explorer "unterschlägt" keine Dateien mrh in der Ansicht. ;-)
WIESO BEKOMME ICH DAS PLOTTER-DATENPAKET ALS ZIP-DATEI?
ZIP-Dateien sind quasi wie Aktenkoffer, die verschiedene Dateiinhalte verpacken und diese "transportfähig" machen.
Eine gepackte ZIP-Datei komprimiert auch die Dateigröße und ist wie eine Schutzhülle, damit die darin verstauten Dateien unbeschadet auf unterschiedlichsten Plattformen (Windows, Mac, Linux) geladen werden können.
Am Ende machen ZIP-Daten das Up- und Downloaden von Dateien ein wenig "sicherer".
WIESO KANN ICH IN MEINEM ZEICHENPROGRAMM DIE DXF-DATEI NICHT ÖFFNEN?
Wie oben schon erwähnt, sind SVG- und DXF-Dateien Vektordaten, die konturbasierte Pfade beinhalten. Dem entsprechend sind sie nur für bestimmte Anwendungen und Programme vorgesehen.
Einfachere, meist kostenlose Zeichenprogramme können keine Vektordateien öffnen – sie sind rein pixelorientiert aufgebaut und können nur Formate wie z.B. JPG oder PNG verarbeiten. Aber das ist ein anderes Thema...
ICH HABE KEINE PLOTTERSOFTWARE UND BEKOMME DIE PLOTTER-DATEIEN NICHT AUF?
Wie schon weiter oben beschrieben brauchst du zum Öffnen von SVG- oder DXF-Dateien immer zumindest ein gängiges Vektorprogramm wie z.B. AutoCAD, Adobe Illustrator, Coral Draw oder Inkscape.
Da meine Dateien ausschließlich für Verwendung mit Schneideplottern ausgelegt sind, brauchst du aber definitiv IMMER entsprechende Plottersoftware und einen Plotter. ;-)
WIESO WERDEN DIE PLOTTER-DATEIEN NICHT IM SILHOUETTE EIGENEN "STUDIO-FORMAT" ANGEBOTEN?
Sicher wäre das für viele Anwender (und auch für mich) einfacher und hilfreich, das an den Hersteller "Shilhouette" gebundende "Studio-Format" zu nutzen.
Silhouette behält sich aber allein das Recht vor, "Studio-Dateien" kommerziell über den eigenen Plotter-Online-Store zu verkaufen.
•
PLOTTEREINSTELLUNGEN
Für ein sauberes Schneide-Ergebnis im Plotter – gerade bei etwas filligraneren Motiven – ist es immer empfehlenswert, folgende Checkliste zu überprüfen:
• Sind die Plottereinstellungen wie Messerauswahl, Anpressdruck, Geschwindigkeit für dein verwendetes Material richtig? Beachte hier auch die Empfehlungen des Folienherstellers!
• Vor dem Plotten einen Testschnitt machen. Gerade bei neuen Materialien oder nach dem Auswechseln eines Messers ist es eine gute Kontrolle, ob alle Einstellungen richtig sind.
• Ist die Schneideunterlage des Plotters für den Folieneinzug noch selbstklebend genug und bietet beim Schnitt genug Halt?
•
MOTIVGRÖSSE BEACHTEN
Du solltest die Größe der Motive grundsätzlich nicht zu klein machen, da sonst bei komplexeren Motiven kleine Felder/Details verschwinden können bzw. nicht mehr korrekt zu schneiden oder zu
entgittern sind.
Als empfohlene Richtgröße dient immer das angelegte Dateiformat meiner Dateien zur Orientierung.
•
WAS IST DIE OPTIMIERTE MOTIVGRÖSSE IN DEN DATEIEN?
Diese angelegten Motivgrößen in meinen Plotterdateien sind als Richtmaß zu verstehen.
Diese Größen sind erprobt und für gut bearbeitbar befunden ;-)
Es ist quasi meine Empfehlung zum Verarbeiten, wo ich guten Gewissens sagen kann, dass vor allem filligrane und komplexe Motive so funktionieren und sich umsetzen lassen – vorausgesetzt das richtige Material wird verwendet und Plottereinstellungen etc. sind beachtet worden...
•
MOTIV SPIEGELN
Bei Flexfolien unbedingt daran denken, dass dein Motiv später spiegelverkehrt auf den Werkstoff aufgebracht wird! Also vor dem Schneidevorgang alle Elemente spiegeln!
•
GEDULD
Bei sehr komplexen Motiven kann allein das Öffnen eines umfangreichen Datei-Baukastens (vor allem im DXF-Format) extrem lange dauern – habt also manchmal Geduld und gebt eurem
Computer ein wenig Zeit.
Die braucht man unter gewissen Voraussetzungen auch manchmal beim Schneidevorgang eines detailreichen Motivs. ;-)
•
WAS IST EINE KONTUR?
Viele meine Plotterdateien sind illustrierte Motive. Eine Art Strichzeichnung, die aus einer formgebenden Kontur besteht, die das Motiv umreißt.
Diese Konturzeichnung ist auch immer die einfarbige Motivvariante in meinem Datei-Baukasten.
Bei dieser einfarbigen Konturumsetzung des Plottermotivs scheint immer der Untergrund (wo die Folie aufgebracht wurde) durch.
•
FÜLLUNG
Wenn du die Flächen innerhalb der Kontur mit andersfarbigen Folien schließen möchtest, damit der Untergrund nicht mehr großflächig durchgucken kann, spricht man von Füllungen.
Dabei kann man "addierend" oder "subtrahierend" füllen (Siehe dazu weiter unten das Thema "Addieren oder Subtrahieren").
•
EINFARBIGE MOTIVE
Das Motiv setzt sich aus einer Folie zusammen – es ist sozusagen einfarbig. Oft wird das Motiv in der einfarbigen Variante durch die formgebende Kontur wie bei einer Strichzeichnung definiert.
•
MEHRFARBIGE MOTIVE
Mehrfarbige Motive setzen sich aus mehreren andersfarbigen Folien zusammen. Die "leeren Flächen" innerhalb der Konturlinien werden dann sozusagen "gefüllt" und es entsteht ein buntes Motiv.
Das Beispiel unten ist vierfarbig und besteht aus vier unterschiedlich farbigen Folien, die nacheinander auf den Werkstoff (hier Stoff) fixiert werden.
•
DIE GROSSE FRAGE: ADDIEREN ODER SUBTRAHIEREN BEI FLEXFOLIEN?!?
Hääääää – Was? Diese Unterscheidung wird grundsätzlich bei mehrfarbigen Motiven in der Umsetzung mit Flexfolien relevant, wo verschiedenfarbige Einzel-Folienelemente zu einem Motiv zusammengesetzt und auf den Stoffuntergrund fixiert werden müssen. Wie im Beispiel unter der zweifarbige Smiley.
Grundsätzlich vorweg: Beide Wege sind möglich und praktikabel, haben aber aus meiner Sicht auch jeweils Vor- und Nachteile.
ADDIEREN ODER AUCH "SCHICHTEN"
Die unterste Lage des Motivs ist vollflächig angelegt, die Details (hier Augen und Mund) werden als zweite Folienschicht daraufgeschichtet: Die obere Folie wird dann auf die darunter liegende
Folie durch Wärme fixiert.
Vorteile:
• Etwas freier beim Arbeiten/Platzieren der Elemente (Mund und Augen), da sie nicht passgenau aus der unteren Folie ausgespart worden sind.
• Es entstehen keine „Blitzer“ – man erhält garantiert ein voll gefülltes Motiv, ohne, dass der Stofftuntergrund unten durchblitzt.
Nachteile:
• Durch die Übereinanderlagerung der Folien kann sich das Motiv etwas „steif“ anfühlen – der Stoff ist nicht mehr so beweglich.
• Flexfolien sind mit Textilkleber beschichtet, der durch Wärme schmilzt. Die Folie wird dadurch fest auf den Stoff als Trägermaterial fixiert. Bei der Addieren-Variante verbindet sich aber der
geschmolzene Textilkleber von der oben liegenden Folie mit der darunter liegenden Folie – nicht mit dem Stoffträger.
Das hält zwar auch gut, es kann dennoch sein, dass das Plottermotiv bei der Addieren-Umsetzung ein paar Waschgänge weniger durchhält als bei der Subtrahieren-Version.
Kann sein, muss nicht. ...und am Ende kommt es immer auch auf die richtige, gleichmäßige Fixierung mit Wärme an.
SUBTRAHIEREN
Die unterste Lage des Motivs spart Motiv-Details aus, die passgenau wie in einem Puzzle dort platziert wertden müssen (hier Augen und Mund).
Vorteile:
• Das fertig fixierte Plottermotiv bleibt auf dem Stoffuntergrund beweglicher, da große Folienflächen "unterbrochen" fixiert werden
• Der beplottete Stoff bleibt flexibler/weicher, da bei der Methode keine Folienschichtung stattfindet
• Das fertige Plottermotiv soll dauerhaft haltbarer sein – jedes Folienelement hat direkt Kontakt zum Stoffuntergrund und der geschmolzene Textilkleber kann die Folien immer auf Stoff fixieren
Nachteile:
• Die zu entgitternden Details sind quasi das Negativ – die Subtrahieren-Version – der anderen Folienschicht. Bei detailreichen Motiven muss man hier zweimal die Folien entgittern.
• Durch pysikalisches Materialverhalten (Aufbringen der Folie mit Wärme ) kann sich die Passgenauigkeit der Folienelemente ein wenig verziehen. Es kann dabei zu "Blitzern" kommen. (Siehe dazu
weiter unten)
FAZIT FÜR MICH ZUM THEMA ADDIEREN & SUBTRAHIEREN:
Grundsätzlich präferiere ich das Subtrahieren und meine Datei-Baukästen ab 2020 sind daher alle so aufbereitet, dass
großflächig möglichst keine Flexfolien mehr geschichtet werden und die Motive weitestgehend "einlagig" umgesetzt werden können.
•
WIE KANN ICH ELEMENTE AUS ÄLTEREN DATEIEN SELBST IM "SILHOUETTE STUDIO" SUBTRAHIEREN?
Zu diesem Thema gibt es ein ganz tolles Video-Tutorial von Eva-Maria Biehl.
Besser kann man es nicht erklären. ;-)
•
ICH HABE EIN MOTIV GESCHICHTET/ADDIERT UMGESETZT: LÖST SICH DANN DIE OBERSTE SCHICHT NACH DEM TRAGEN ODER DER ERSTEN WÄSCHE
AB?
Die Folien-Hersteller sagen dazu klar: Eine durch Hitze direkt auf Stoff aufgebrachte Flexfolie hält aufgrund des geschmolzenen Textilklebers auf textilen Untergründen deutlich besser und dauerhafter als auf jedem anderen Material.
Dass geschichtete Flexfolien nach dem Aufbügeln auch auf darunter liegenden Folien halten, steht für mich durch Praxistests außer Frage.
Zum Thema Dauerhaftigkeit kann ich aus eigener Erfahrung nur soviel sagen: Ich habe Shirts mit geschichteten Motiven, die schon etliche Male gewaschen wurden und immer noch absolut fest sind.
Aber: Teste am besten selbst, was du für richtig hälst und für dich das beste Ergebnis ist.
•
QUALITÄTSFOLIEN
Grundsätzlich ist es ratsam, hochwertige Qualitätsfolien zu verarbeiten.
Das Endergebnis ist langlebiger und überlebt Waschvorgänge durchaus unbeschadet (Dabei die Angaben des Herstellers beachten!).
Und beim Arbeiten hast du auch mehr Spaß mit Qualitätsfolien – vor allem beim Entgittern filligraner Motive! :-)
In vielen Shops, wo ihr Qualitätsfolien kaufen könnt, findet ihr oft gleich passende Angaben zu den richtigen Einstellungen am Plotter etc.
Wie beispielsweise im Shop von Plottermarie. Dort ist alles perfekt angegeben und nachzulesen.
•
VINYLFOLIE
Vinylfolien sind selbstklebend und müssen nicht gespiegelt im Plotter geschnitten werden. Nach dem Entgittern des Motivs kann die Vinylfolie mit Hilfe einer Trägerfolie auf viele glatte Untgergründen dauerhaft angebracht werden.
•
FLEXFOLIE
Flexfolien sind für mich am spannendsten, denn mit ihnen kann man sehr einfach z.B. Klamotten, Kissen oder Stofftaschen aufpimpen. Eben alles, was aus Stoff besteht.
Flexfolien haben auf der Unterseite eine Schicht aus Textilkleber, der durch Hitze (Bügeleisen oder Transferpresse) schmilzt und sich fest mit dem textilen Stoffuntergrund verbindet.
•
MIT WELCHER SEITE MUSS ICH FLEXFOLIE ZUM SCHNEIDEN IN DEN PLOTTER EINLEGEN?
Flexfolien haben immer eine hochglänzende und ein matte Seite.
Die matte Seite kommt zum Schneiden in den Plotter immer nach oben. Die untere glänzende Seite ist die Trägerschicht der Flexfolie, um diese später auf den Stoff-untergrund aufzubringen und darf nicht geschnitten werden!
•
BÜGELFOLIEN
Meine Motive sind nicht dafür ausgelegt, das Datei-Motiv auf Bügelfolien aufzudrucken und die bedruckten Bügelfolien dann später aufzubügeln.
•
WARUM GEHT DAS MOTIV NICHT MIT EINER DICKEN FLOCKFOLIE?
Jede Folie hat ihre spezielle "Eigenart", was du sicherlich schon merkst, wenn du unterschiedliche Folien in die Hand nimmst.
Sie fühlen sich mal starr, flexibel, dünner, dicker, gummiartig, steif, flauschig, etc. an.
Bei all den Unterschieden ist es wichtig, sich immer zu überlegen mit welchem Material ich das Motiv plotten möchte. Gerade bei filligraneren Motiven ist da die Motivgröße besonders wichtig.
Flockfolien lassen sich aufgrund der bauschigen Fasern natürlich etwas schwieriger schneiden als butterweiche dünne Flexfolien.
Wenn dann ein filligranes Motiv sehr klein skaliert wird, ist es selbst für ein scharfes Plottermesser manchmal schwierig, alle kleinen feinen Details exakt zu schneiden.
Bei Flockfolien-Umsetzungen musst du sehr auf eine adäquate Größe des Motivs achten und besonders akribisch die passenden Einstellungen am Plotter vornehmen.
...aber dann sollte alles gut funktionieren.
•
TRÄGERFOLIE
Nach dem Schneiden im Plotter müssen durchs Entgittern alle "überschüssigen" Schnipsel (die nicht zum Motiv gehören) von der Trägerfolie entfernt werden.
Qualitätsfolien sind zwar grunsätzlich sehr „robust“ und kleben sicher auf der Trägerfolie, aber gerade bei filligranen Motiven solltest du ein paar Entgittertipps beherzigen.
•
ENTGITTERTIPPS
• Unbedingt langsam und vorsichtig arbeiten
• Die Folie auf deinem Arbeitsplatz mit Klebestreifen fixieren, damit sie nicht mehr wegrutschen kann und du dich nur aufs Entgittern konzentrieren kannst
• Die geschnittenen überschüssigen Folienstücke in einem sehr flachen Winkel behutsam abziehen, damit auch alle Feinheiten des geschnittenen Motivs diesen Vorgang heil überstehen
• Gerade bei schwarzer Folie sieht man oft die geschnittenen Linien nicht so gut und man stochert ein wenig im Dunkeln. Manchmal hört man von Tipps, dass das Bestreuen der schwarzen Folie mit Mehl oder Kreide die Schnittlinien sichtbar machen solle – das kann ich für mich allerdings nicht bestätigen.
Mein Tipp wäre hier mit Licht zu arbeiten. Ich versuche die Schnittkanten auf schwarzer Folie durch den Einfallswinkel meiner Lichtquelle zu steuern und meistens sieht man dann in einem flach ausgerichtetem Lichtkegel auch ein wenig mehr auf der schwarzen Folie. Aber auch dies muss jeder selbst einmal testen und experimentieren.
•
WARUM LÄSST SICH DAS MOTIV SO SCHLECHT ENTGITTERN?
Zugegeben: Manche Motive haben sicherlich feine Details und sind dadurch auch ein wenig zeitintensiver und kniffeliger zu entgittern als andere.
Dennoch habe ich gerade auch diese komplexeren Motive ausgiebig getestet und so optimiert, dass sie einwandfrei zu entgittern sind.
Wenn nun aber doch beim Entgittern bei dir Details abreißen oder sich nicht richtig lösen lassen, könnte dies folgende Ursachen haben:
• Du hast vielleicht beim Schneiden im Plotter die Einstellungen nicht richtig vorgenommen und die Schnitte sind teils nicht richtig auf der verwendeten Folie vom Plottermesser ausgeführt worden?
• Das Plottermesser war ggf. schon etwas stumpf und konnte gerade bei filligranen Details nicht mehr alles exakt schneiden?
• Die gewählte Folie ist für die Umsetzung des Motivs in der gewählten Größe nicht ganz so gut geeignet (z.B. dicke, flauschig Flockfolie oder ungeeignete Transferfolie)?
Hier besonders auf die richtige Motivgröße achten und Testschnitte machen.
•
GESCHNITTENE FOLIE ABLÖSEN
Wenn sich beim Abziehen der überschüssigen Folie feine Stellen des Motivs mal mit ablösen sollten, können diese unproblematisch wieder auf die selbstklebende Trägerfolie gedrückt werden.
Beim Aufbügeln sieht später alles perfekt aus.
•
WERKZEUGE
Ich persönlich bin von einer Feinmechanik Spitz-Pinzette zum Entgittern total begeistert. Ich kann mit dieser einen spitzen Pinzette total flexibel arbeiten und sogar kleinste geschnittene
Details entgittern. Aber das muss jeder für sich selbst austesten.
•
MIT DEM BÜGELEISEN
Sicherlich ist eine Transfer-Presse die beste Möglichkeit, um gerade größere Flexfolienmotive auf Stoff zu bringen. So wird gleichmäßig der richtige Druck und Temperatur auf eine große Fläche
gebracht, damit sich der Stoffkleber der Folie mit dem Stoff verbinden kann.
Ich bügele immer noch per Hand, wofür ich folgende Tipps habe. Aber bitte unbedingt selbst mit dem eigenen Bügeleisen und deinen ausgesuchten Folien austesten!
• Ein Holzbrett oder eine robuste Tischplatte als fester unnachgiebiger Untergrund ist ein Muss
• Backpapier gehört immer zwischen Folie und Bügeleisen
• Die Folie verschmilzt am besten mit Stoffen, wenn ich das Bügeleisen bei Höchsttemperatur mit voller Kraft bewegungslos aufdrücke
• Bei mehrfarbigen Motiven werden die Elemente jeder Farbgruppe nacheinander aufgebügelt. Daher die Zeit des Aufbügelns jeder einzelnen „Farbschicht“ etwas zu verkürzen.
•
TRÄGERFOLIE ABZIEHEN
Wenn die Folie genug Hitze abbekommen hat, um sich mit dem Stoffträger zu verbinden, muss sich die Trägerfolie mal mehr, mal weniger stark abkühlen (Dazu immer Angaben des Herstellers beachten!).
Um die Trägerfolie zu entfernen, bietet es sich an, grundsätzlich langsam aus einer Richtung von oben nach unten zu arbeiten.
Meist ist das auch der Fadenlauf des Kleidungsstücks, was den Vorteil hat, dass sich der Stoff nicht so stark verzieht.
Gerade wenn du mehrfarbig plottest, ist dieser Punkt besonders empfehlenswert für das beste Endergebnis.
•
"BLITZER"
Die Einzelelemente meiner neuesten Dateien sind vorrangig "subtrahiert" angelegt, so dass sie exakt einlagig ineinander passen.
Durch die Hitze beim Fixieren von Flexfolien kommt es immer wieder vor, dass ein minimaler Versatz beim Aufbügeln der Folienelemente entstehen kann.
Das ist Physik durch unterschiedliches Dehnverhalten der Materialien (Stoff & Folie) und lässt sich leider nicht bei der Subtrahieren-Methode ändern.
... ich finde aber auch, dass das überhaupt nichts ausmacht sondern eher noch den illustrativen Stil der Motive unterstreicht. ;-)
•
WASCHEN
Beplottete Kleidung kann problemlos gewaschen werden. Hierzu auf jeden Fall die Angaben des Herstellers beachten.
Ein kleiner Tipp: Wenn du das Kleidungsstück auf links wäschst, hält der Plott auf jeden Fall noch länger durch. ;-)
•
NACH DEM WASCHEN
Sollten sich vereinzelt doch mal kleinere Elemente nach einem Waschvorgang vom Kleidungsstück gelöst haben und abstehen, kann man sehr häufig nochmal heiß drüberbügeln und die Elemente erneut fixieren. ...aber das Backpapier nicht vergessen!
•
All Content Copyright By Thorsten Berger
THORSTEN BERGER . ILLUSTRATION & VISUAL COMMUNICATION
PHONE +49 (0)30 . 47 37 55 85
MAIL HALLO@THORSTEN-BERGER.COM